Speck Gabi

Erfassung der Höhenverbreitung von Schnee- und Feldhase mittels Fotofallen

Project Number: CH-6601
Project Type: Research_Project
Project Duration: 00/00/0000 - ? project completed
Funding Source: other ,
Project Leader: Frau Gabi Speck
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Research Areas:
Biodiversity

Disciplines:
general biology


Abstract:
Der Säugetieratlas der Schweiz von 1995 wird in den kommenden Jahren aktualisiert. Eine Wissenslücke existiert zur Höhenverbreitung und Überlappung der Vorkommen von Schneehase (Lepus timidus) und Feldhase (Lepus europaeus). Aktuelle Daten dazu sind von besonderem Interesse, weil in einigen Regionen (Schweden, Irland) Feldhasen ihr Verbreitungsgebiet auf Kosten der Schneehasen ausdehnen. Genetische Studien (u.a. in der Schweiz) legen zudem nahe, dass die Hybridisierung zwischen den beiden Hasenartigen eine Bedrohung für den Schneehasen darstellt.
Aus den Alpen sind bis jetzt keine Fotofallen-Studien an Feld- oder Schneehasen bekannt. In einem Pilotprojekt als Basis für weitergehende Untersuchungen waren im Sommer/Herbst 2017 in drei Untersuchungsgebieten im Diemtigtal (Berner Oberland) jeweils zehn Fotofallen im Einsatz. Die Kameras wurden entlang von je zwei Höhengradienten im Bereich zwischen 1200 und 2100 m ü. M. platziert.

In 344 Fallennächten und bei insgesamt 26 Standorten mit funktionstüchtigen Kameras wurden nur an zwei Standorten Hasenartige erfasst. Unter den insgesamt vier Hasenereignissen konnte ein Individuum (phänotypisch) eindeutig als Feldhase identifiziert werden. Am zweiten Standort (drei Ereignisse) war die Bildqualität für eine sichere Bestimmung zu schlecht, es handelt sich aber wahrscheinlich ebenfalls um Feldhasen. Die Erfassungsrate der Hasenartigen ist bei total 133 Wildtierereignissen mit 3.01 % ebenfalls tief, insbesondere im Vergleich mit Daten aus dem KORA- Luchsmonitoring (Hasen als Beifänge), das jedoch jeweils im Winter stattfand. Hingegen wurden Rehe, Dachse, Füchse, aber auch kleinere Tiere wie Eichhörnchen, Mäuse und Vögel häufig erfasst. Zudem gelang der Nachweis von drei Luchsen.

Die Gründe für die tiefe Erfassungsrate der Hasenartigen sind unklar. Gemäss Angaben von Einheimischen, eigenen Beobachtungen und Daten der KORA scheinen in den Untersuchungsgebieten insbesondere Feldhasen relativ häufig zu sein, auch Schneehasen werden regelmässig beobachtet. Möglicherweise ist eine Kombination aus nicht optimaler Standortwahl und Jahreszeit sowie zufälligen Einflüssen (u. a. Kameraausfällen) für die geringe Ausbeute verantwortlich.
Weitere Fotofallen-Studien sind sinnvoll, es wird aber die Wahl einer anderen Jahreszeit (Winter/Frühling) empfohlen. Dies erleichtert die Suche nach den bevorzugten Aufenthaltsorten der Hasen mittels Spuren (Trittsiegel/Kot). Unabhängig von der Jahreszeit geben Informationen von Einheimischen wertvolle Anhaltspunkte für lokale Vorkommen. Hilfreich für weitere Untersuchungen könnte auch eine Auswertung von Daten (Kamera-Standorte und –Einstellungen) aus Studien sein, in denen Hasenartige erfasst wurden.

Publications:
Neuenschwander, T. (2017): Erfassung der Höhenverbreitung von Schnee- und Feldhase mittels Fotofallen. Eine Pilotstudie zur Datenerweiterung im Rahmen des neuen Säugetieratlas der Schweiz und Liechtensteins. Zertifikatsarbeit CAS Säugetiere, Zürcher Hochschule für Angewandte Wissenschaften ZHAW, Wädenswil. pp. 33
pdf Zertifikatsarbeit


Last update: 8/11/22
Source of data: ProClim- Research InfoSystem (1993-2024)
Update the data of project: CH-6601

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