Danielli Giovanni

Angebotsgestaltung in «Regionalen Naturpärken». Analyse und Anleitung zur Umsetzung marktfähiger Angebote.

Project Number: CH-6111
Project Type: Master
Project Duration: 01/01/2010 - 12/12/2010 project completed
Funding Source: other ,
Leading Institution: Hochschule Luzern, Wirtschaft
Project Leader: Prof. Giovanni Danielli
freelancer


e-Mail: giovanni.danielli(at)bluewin.ch

related to this project.
for which the project has a relevance.


Research Areas:
Economy

Disciplines:
Economics


Abstract:
Das revidierte und seit 2006 geltende Natur- und Heimatschutzgesetz (NHG) sowie die 2007 erlassene Verordnung über die Pärke von nationaler Bedeutung (PäV) schufen die rechtlichen Grundlagen, damit in der Schweiz «Regionale Naturpärke» errichtet werden können.
Diese Pärke sind in teilweise besiedelten, ländlichen Gebieten vorgesehen, die sich durch hohe Natur- und Landschaftswerte auszeichnen und deren Bauten und Anlagen sich gut in das Landschafts- und Ortsbild einfügen. Die Revision führte dazu, dass bereits zwei Naturpärke von nationaler Bedeutung, 14 Pärke in der Kandidaturphase und weitere Parkprojekte bestehen. Ein Spezialfall stellen die Biosphärenreservate dar, für welche zusätzlich zu den
Parkkriterien Voraussetzungen der UNESCO erfüllt werden müssen. Die momentane Parkfläche beträgt gesamthaft ungefähr 5500 km2, was rund 13 Prozent der gesamten Fläche der Schweiz entspricht. Relevante Parkziele sind der Schutz der Natur und die nachhaltige Generierung von Wertschöpfung. Ob letzteres gelingt, hängt unter anderem davon ab, ob erlebnisorientierte Angebote entwickelt werden, diese den Bedürfnissen der Gäste entsprechen und zielgruppenspezifisch vermarktet werden können. Die aktuelle Situation zeigt gemäss Studien über einzelne Pärke auf, dass vorhandene Angebote relativ austauschbar mit geringem Innovationsgrad sind und die Alleinstellungsmerkmale der Pärke kaum berücksichtigt werden. Echte Erfahrungswerte und verifizierte Daten liegen gesamtschweizerisch jedoch noch nicht vor.

Das übergeordnete Ziel dieser Masterarbeit liegt deshalb darin, die Angebotsgestaltung in den bereits bestehenden bzw. kandidierenden Regionalen Naturpärken der Schweiz zu analysieren. Dazu wurde ein mehrheitlich qualitativer Zugang mit explorativem Charakter gewählt. Es soll aufgezeigt werden, wo die tatsächlichen Stärken und Schwächen der Angebotsgestaltung liegen, inwieweit Verbesserungen möglich sind, und wie Ideen für marktfähige Angebote
konkret aussehen könnten. Dazu werden Forschungsfragen gestellt, wie es um den aktuellen Stand der Angebotsgestaltung in den Regionalen Naturpärken bestellt ist, inwieweit die Parkbetreiber von den «Best Practices» in Österreich lernen können, welche konkreten Erfordernisse notwendig sind, um solche Angebote zu entwickeln und wie diese an einem Park angewendet werden können.

Um dieses Ziel zu erreichen, wurden die Verantwortlichen der schweizerischen Naturpärke schriftlich befragt. Mittels den eingegangenen Antworten von 15 der 16 Angeschriebenen konnte die Situation in den Regionalen Naturpärken mit speziellem Fokus auf der Angebotsgestaltung evaluiert werden. Zusätzlich wurden Aussagen von leitfadengestützten Experteninterviews mit sechs relevanten Tourismusvertreterinnen und -vertretern in die Analyse miteinbezogen.
Daraus resultiert die Feststellung, dass in den Regionalen Naturpärken neben Stärken, wie beispielsweise diversen Naturattraktionen und regionaltypischen Produkten, die Hauptschwäche im Fehlen einer klaren Positionierung der Pärke und der Angebote liegt. So unterscheidet sich ein Grossteil der Pärke kaum merklich voneinander und die Angebote sind
zum Teil austauschbar. Weitere erkennbare Schwäche sind die teils unrentablen Angebote, zu wenig zielgruppenspezifische Vermarktung, starke Saisonalität der Angebote und unklare Aufgabenteilung zwischen den Pärken und den Tourismusorganisationen.

Daraus abgeleitet werden Handlungsempfehlungen, adressiert an die Naturparkverantwortlichen der momentan bestehenden Pärke sowie an zukünftige Parkinitiatoren. Die Empfehlungen basieren neben den Schlussfolgerungen der Umfrage und Interviews auf den Resultaten der Best Practices österreichischer Naturpärke. Letztere sind oft stark positioniert, integrieren die lokale Bevölkerung und Landwirtschaft sinnvoll in die Angebotsgestaltung, offerieren
den Gästen authentische Angebote, sind stark auf den Naturschutz fokussiert und arbeiten verstärkt überregional zusammen.

So wird in dieser Masterarbeit den Parkverantwortlichen empfohlen, sich eine stärkere Positionierung aufzubauen, damit sich die Angebote besser gegenüber den anderen unterscheiden. Dazu ist es notwendig, den thematischen Hintergrund und die Alleinstellungsmerkmale sorgfältig aufzubereiten. Solcherart aufgebaute Angebote müssen mittels genauer Zielgruppen-Definitionen spezifisch vermarktet werden. Weitere Empfehlungen sind unter anderem ein verstärktes eMarketing, bessere Integration der lokalen Bevölkerung und Landwirtschaft in die Angebotsgestaltung sowie die Anpassung des Inszenierungslevels an die Bedürfnisse der einzelnen Zielgruppen. Um die Empfehlungen konkret aufzeigen zu können, werden im letzten Schritt vier Ideen für eine Angebotsgestaltung am Naturpark Urschweiz, Gesuchsteller für die Errichtung eines
Naturparks, aufgezeigt.

Publications:
Bigler, Sabrina (2010) Angebotsgestaltung in «Regionalen Naturpärken». Analyse und Anleitung zur Umsetzung marktfähiger Angebote. Masterarbeit, Hochschule Luzern - Wirtschaft.
PDF Masterarbeit



Last update: 10/24/17
Source of data: ProClim- Research InfoSystem (1993-2024)
Update the data of project: CH-6111

Go Back