Rohr Christian

The "most expensive creek of Switzerland". The implementation of flood defense concepts and their manifold consequences using the example of the Gürbe, 1848-2008
Der „teuerste Wildbach der Schweiz“. Die Umsetzung von Hochwasserschutzkonzepten vor Ort unter Einschluss ihrer vielfältigen Konsequenzen am Beispiel der Gürbe, 1848-2008


Project Number: CH-5645
Project Type: Dissertation
Project Duration: 05/01/2012 - 10/31/2015 project completed
Funding Source: SNSF ,
Leading Institution: Historisches Institut, Unveristät Bern
Project Leader: Prof. Christian Rohr
Abteilung für Wirtschafts-, Sozial- und Umweltgeschichte
Historisches Institut
Universität Bern
Unitobler B 115
Länggassstrasse 49
3012 Bern
Phone: +41 (0) 31 684 85 58 ; +41 (0) 31 684 83 42
e-Mail: christian.rohr(at)unibe.ch
https://www.hist.unibe.ch/

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Disciplines:
History

Keywords:
Umweltgeschichte
Historische Hydrologie
Technikgeschichte
Infrastrukturgeschichte
Gürbe
Überschwemmungen
Hochwasserschutz

Abstract:
Das vorliegende Dissertationsprojekt will den Umgang verschiedener Akteure mit der Hochwassergefahr an der Gürbe in den Jahren 1848-2008 untersuchen. Geplant ist eine Längsschnittstudie, welche das Thema Hochwasserschutz aus breiter Perspektive beleuchtet und verschiedene Forschungsrichtungen wie die Klimageschichte, die Historische Hydrologie, die Infrastrukturgeschichte, die Technikgeschichte, die Wirtschaftsgeschichte und die Kulturgeschichte berücksichtigt. Theoretisch stützt sich das Projekt auf Überlegungen von van Laak zur Infrastrukturgeschichte, methodisch folgt es einem hermeneutischen Ansatz.
Behandelt werden sowohl die in diesen 160 Jahren vorgenommenen Hochwasserschutzmassnahmen als auch ihre Auswirkungen auf die Region und ihre Bevölkerung. Die Massnahmen sollen hinsichtlich ihres Zeitraums, ihrer Art und ihrer Finanzierung untersucht werden. Zusätzlich wird nach ihrem Auslöser und ihrer Beurteilung gefragt: Einerseits werden die mit dem Bau von Schutzmassnahmen verknüpften Erwartungen aufgearbeitet, andererseits werden die Auswirkungen der Massnahmen in der Retrospektive beleuchtet. Eine zentrale Bedeutung soll den Akteuren „vor Ort“ zukommen. Das Dissertationsprojekt will aufzeigen, inwieweit die jeweiligen Hochwasserschutzkonzepte die Hochwasserschutzmassnahmen prägten und wie diese in der Praxis umgesetzt wurden.
Der grosse zeitliche Rahmen sowie die breite Perspektive werden durch die räumliche Eingrenzung auf die Gürbe ermöglicht. Dieser im Süden der Stadt Bern liegende Nebenfluss der Aare eignet sich in mehrfacher Hinsicht als Forschungsgegenstand. Die durch naturräumliche Gegebenheiten bedingten Überschwemmungen konnten während des gesamten Zeitraums trotz zahlreicher Hochwasserschutzmassnahmen nie gänzlich verhindert werden; sie konnten bis heute nicht vollständig abgeschlossen werden. Entsprechend vielfältig sind die durchgeführten Massnahmen, wodurch sich die Veränderungen im Verlaufe der letzten 160 Jahre exemplarisch aufzeigen lassen. Ermöglicht wird diese Gesamtschau durch eine ausserordentlich dichte Quellenlage.
Einzigartig ist neben den Aktenbeständen aus verschiedenen Ämtern (BAFU, Tiefbauamt des Kantons Bern, Amt für Wald des Kantons Bern) die aktive Beteiligung altgedienter Praktiker des Wasserbauverbands Obere Gürbe, die auf 50 Jahre Erfahrung mit dem Fluss „vor Ort“ zurückblicken und die entsprechende Dokumentation sorgfältig gesammelt haben. Die genannten Institutionen tragen das Projekt bei einer Genehmigung durch den SNF finanziell mit und der Wasserbauverband Obere Gürbe plant einen Wasserbau- und Waldlehrpfad, sobald die Ergebnisse vorliegen.

URL: http://www.hist.unibe.ch/content/forschungsprojekte/der_teuerste_wildbach_der_schweiz/index_ger.html


Last update: 6/8/20
Source of data: ProClim- Research InfoSystem (1993-2024)
Update the data of project: CH-5645

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