Michel Annina Helena

Die Bedeutung von Mensch-Natur-Beziehungen in der Bewertung von Natur und Landschaft Eine Fallstudie im nordöstlichen Gebiet des Jurapark Aargau

Project Number: Parcs Data Center: 53856, 4D: CH-7526
Project Type: Master
Project Duration: 01/01/2022 - 01/05/2022 project completed
Funding Source: other ,
Leading Institution: Universität Zürich
Project Leader: Dr. Annina Helena Michel
Postdoc
Space, Nature & Society
Geographisches Institut - Human Geography
Universität Zürich
Irchel
Winterthurerstr. 190
8057 Zürich
Phone: +41 (0) 44 635 52 47 ; +41 (0) 44 635 51 71
FAX: +41 (0) 44 635 68 44
e-Mail: annina.michel(at)geo.uzh.ch
https://www.geo.uzh.ch/en/research/annina-michel.html

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Research Areas:
Identity

Disciplines:
human and social sciences


Abstract:
Die Analyse der Mensch-Natur-Beziehung bekam lange Zeit wenig Aufmerksamkeit in der wissenschaftlichen Diskussion zu Umweltmanagement und Nachhaltigkeit. Dies prägte sich in dominierende Rahmenkonzepte ein, obwohl die gesellschaftliche Bewertung von Natur und Landschaft eine zentrale Rolle dabei spielt, wie und ob Menschen in ihrem lokalen Kontext eingebettet ein gutes Leben (good quality of life) führen können. Die Frage nach der Begründung und den Mechanismen menschlicher Bewertung von Natur und Landschaft geht über die Thematik von Naturschutz hinaus, tritt jedoch dort als facettenreiche, konfliktbeladene Diskussion auf. Radikale Meinungen und Forderungen haben sich seit den vergangenen Jahrzenten aus unterschiedlichen Disziplinen zu formieren begonnen. Die eine Seite verlangt nach einer primären Gewichtung von Werten, die natürliche Ökosysteme um ihrer selbst Existenz (intrinsisch) besitzen. Die andere Seite beruft sich auf die Werte von Zweck und Nutzen (instrumental), die funktionierende natürliche Ökosysteme Menschen liefern können. Diese zwei Seiten stellen sich nicht zuletzt deshalb einander gegenüber, weil die Definition und das Einbeziehen von Werten als konzeptionelle Unvereinbarkeiten auftreten. Das Konzept der relationalen Werte bietet eine Möglichkeit, die alleinige Zweiteilung von Werten zu erweitern und damit Gegensätze aufzubrechen. Die komplexe Mensch-Natur-Beziehung wird damit über die Präferenzen, Prinzipien und Tugenden (relational) des lokalen Kontextes erkenn- und beschreibbar. In dieser Masterarbeit wird die Mensch-Natur-Beziehung durch das Objektiv der relationalen Werte betrachtet. Die qualitativ inhaltliche Analyse von Erzählungen zu persönlich bedeutsamen Orten für Bewohner*innen einer Landschaft ermöglichen hierzu den Zugang. Dafür wurden semistrukturierte mobile Interviews in einer Region im nordöstlichen Teil des Juraparks Aargau durchgeführt. Der Jurapark Aargau ist eine der vier Untersuchungsregionen des Projektes «Valpar.CH» (in Auftrag gegeben vom Bundesamt für Umwelt). Mit Hilfe der Analyse von Bewertungen konnten in Gesprächsinhalten Muster festgestellt werden. Es treten unterschiedliche individuell und kollektiv geformte Beziehungen auf, die relationale Werte betonen. Somit werden gleichzeitig intrinsischen und instrumentalen Werten ihre vertieften und erklärten Bedeutungen zugesprochen. Ich schliesse aus dieser Untersuchung, dass das Einbeziehen der Mensch-Natur-Beziehung in Diskussionen zu Natur und Kultur diverser Disziplinen relevant ist, weil sie unweigerlich auftritt, sobald Menschen ihren Lebensraum beschreiben und bewerten. Das Konzept der relationalen Werte macht diese Fassung möglich und lädt dazu ein, die Aufmerksamkeit gegenüber der Mensch-Natur-Beziehung als zentralen, kulturellen Entwicklungsschritt zu betrachten.

Publications:
Schneiter, R. 2022. Die Bedeutung von Mensch-Natur-Beziehungen in der Bewertung von Natur und Landschaft Eine Fallstudie im nordöstlichen Gebiet des Jurapark Aargau. Masterarbeit. UZH. pdf Masterarbeit


Last update: 1/26/24
Source of data: ProClim- Research InfoSystem (1993-2024)
Update the data of project: CH-7526

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