Deplazes Gaudenz

Biostratigraphie der Deckenschotter am Albis

Project Number: CH-5775
Project Type: Research_Project
Project Duration: 04/01/2016 - 12/31/2017
Funding Source: other ,
Leading Institution: NAGRA
Project Leader: Dr. Gaudenz Deplazes
Bereich Geologie, Sicherheit
Nagra
Hardstrasse 73
5430 Wettingen
Phone: +41 (0) 56 437 12 32
FAX: +41 (0) 56 437 12 07
e-Mail: gaudenz.deplazes(at)nagra.ch
http://www.nagra.ch

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Research Areas:
Landscape

Disciplines:
geomorphology


Abstract:
Bei der Kartierung des Geologischen Atlasblattes 1111 Albis 1:25'000 durch Thomas Gubler im Auftrag der Geologischen Landesaufnahme wurden Ende der 1990er Jahre am Albisgrat in den Deckenschottern, den ältesten Ablagerungen aus dem Quartär, fossilführende Horizonte entdeckt. Diese sind in den 2009 publizierten Erläuterungen zum Geologischen Atlasblatt beschrieben. Es wurden Schneckenreste und ein mutmasslicher Prämolar eines Igels gefunden.

Fossilfundstellen sind in den bis ca. 2.5 Mio. Jahre alten Deckenschottern sehr selten, Säugerreste wurden in der Schweiz bisher einzig an einer Fundstelle am Irchel gefunden. Eine weitere Fundstelle liegt in Bayern. Mittels fossilen Klein- säuger-Zähnchen konnten die Sedimente biostratigrafisch datiert werden. Auch fossile Pollen und Schnecken können zu einer Datierung beitragen.

Am Albisgrat bei Bürglen sollen in zwei bis drei Etappen max. ca. 1000 kg Sedimentproben aus natürlichen Geländeschlipfen im Deckenschotter entnommen und im Labor auf Fossilinhalt untersucht werden.

Leading questions:
In Schlipfen der steilen Ostflanke am Bürglen (ca. 1.2 km NNW Albishorn) ist über dem Molassefels eine ca. 70 m mächtige Abfolge von Schottern und Moränen aufgeschlossen. Es wird aufgrund der Geröllzusammensetzung und der Höhen- lage ein frühquartäres Alter vermutet, d.h. die Serie würde zu den Decken- schottern (wie am Uetliberg-Kulm etwa oder am bereits erwähnten Irchel) zählen. In den mutmasslichen Deckenschottern am Bürglen gibt es Einschaltungen von feinkörnigen Sedimenthorizonten, die teilweise fossilführend sind.

Die Fossilien, insbesondere winzige Zähnchen (< 1 mm) von Kleinsäugern und Pollen etc. ermöglichen unter Umständen eine altersmässige Einstufung der eiszeitlichen Sedimentabfolge am Bürglen. Da wie bereits erwähnt vergleichbare frühquartäre Sedimente schweizweit erst an einer einzigen Stelle am Irchel biostratigrafisch datiert werden konnten, wäre eine weitere Datierung am Bürglen (Albis) für die schweizerische Quartär(Eiszeiten)-Forschung von grosser Bedeutung.


Last update: 12/22/16
Source of data: ProClim- Research InfoSystem (1993-2024)
Update the data of project: CH-5775

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