Weibel Thomas

Ist das Naturwaldreservat für die Naturlandschaft Sihlwald förderlich?

Project Number: CH-4633
Project Type: Research_Project
Project Duration: 01/01/2006 - 12/31/2006 project completed
Funding Source: other ,
Project Leader: Prof. Thomas Weibel
Institut Umwelt & Natürliche Ressourcen (IUNR)
ZHAW
Kottenrainweg 7
8810 Horgen
Phone: ; +41 (0) 58 934 59 10
FAX: +41 (0) 58 934 59 11
e-Mail: thomas.weibel(at)grunliberale.ch
http://www.unr.ch/

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Research Areas:
Landscape

Disciplines:
general biology
ecology


Abstract:
Die Naturlandschaft Sihlwald wurde 1994 gegründet und ist das grösste Naturwaldreservat im Mittelland. Diese Arbeit entstand durch Literaturrecherchen, GIS-Daten auswerten und Beobachtungen im Feld. Untersuchungsgegenstand sind die drei Flächen Hasenrain, Schlegeltobel und Langrain. Ziel dieser Arbeit ist anhand von drei Flächen im Sihlwald aufzuzeigen, ob sich das Naturwaldreservat positiv oder negativ bezüglich Lebensraumqualität und Biodiversität auf die Naturlandschaft Sihlwald auswirkt. Auf der Fläche Hasenrain kommen 6 Waldgesellschaften vor. Der steile Hang ist von Rutschungen geprägt und beheimatet viele seltene Pflanzenarten. Die Fläche Schlegeltobel hat 5 verschiedene Waldstandorte. Besonders erwähnenswert ist die Gesellschaft Pfeifengras-Föhrenwald (61), die auf extrem steilen Rohböden wächst. Zwei Waldgesellschaften kommen auf der Fläche Langrain vor. Hier wurden viele Tannen gepflanzt und die Fläche ist stark anthropogen geprägt. Das untere Sihltal entstand durch Schmelzwasserflüsse von sich zurückziehenden Gletschern während der Eiszeiten. Dominierende Gesteinsarten sind Mergel und Sandstein aus der oberen Süsswassermolasse. Die zwei Hauptbodentypen sind kalkhaltige Braunerde und Mergelrendzinen. Die Flächen Hasenrain und Schlegeltobel weissen zum Teil zudem stark wechseltrockene Verhältnisse auf. Das Klima im Sihlwald entspricht der unteren Montanstufe. Krebs (1962) beschrieb den Waldzustand von 1935/36 mittels einer Waldbestandeskarte. Die Fläche Langrain war schon damals mit Tannen bestockt. Die Fläche Schlegeltobel erfüllt die Funktionen Schutzwald und Naturschutz, die Fläche Hasenrain zusätzlich die Funktion Erholung. Erholungs- und Forschungsfunktion erfüllt die Flächen Langrain. Gefahren gehen zukünftig von herabfallenden Ästen oder Bäumen aus. Der Schlegeltobelbach kann bei Hochwasser Kulturland, die Verbindungsstrasse Sihlwald-Horgen und die Sihlwaldschule gefährden. Auf den drei Flächen kommen 43 Vogelarten vor. Der Schwarzspecht zeigt grössere Altholzflächen an. Die dynamischen Prozesse auf den Flächen Hasenrain und Schlegeltobel werden in Zukunft verstärkt ablaufen. Der Alt- und Totholzanteil wird zunehmen. Die Eibe verjüngt sich wegen Wildverbiss nur mangelhaft. Die Eibe sollte aktiv gefördert werden. Folgende Naturschutzziele wurden definiert: Hasenrain: Krautschicht erhalten, Eibe fördern, Ruhe für Tiere.
Schlegeltobel:Schlegeltobelbach nicht mehr unterhalten, Eibe fördern, Dynamiken freien Lauf lassen. Langrain: Ruhe für Tiere, natürliche Bestockung durch Buchen wiederherstellen. Die mangelnde Naturverjüngung ist ein Nachteil des Naturwaldreservates. Das Schliessen von Wegen würde Probleme mit der Akzeptanz der Bevölkerung für die Naturlandschaft Sihlwald bringen. Der Alt- und Totholzanteil nimmt dank dem Naturwaldreservat zu. Das Beobachten von natürlichen Prozessen im Wald bringt neue wissenschaftliche Erkenntnisse. Aufgrund der Untersuchung der drei Flächen ist das Naturwaldreservat für die Naturlandschaft Sihlwald grösstenteils förderlich.

Publications:
Jegge, Christoph, 2006. Ist das Naturwaldreservat für die Naturlandschaft Sihlwald förderlich? Untersuchung anhand dreier Flächen im Sihlwald. Semesterarbeit, Hochschule Wädenswil, Zürcher Fachhochschule.
pdf Semesterarbeit


Last update: 7/18/17
Source of data: ProClim- Research InfoSystem (1993-2024)
Update the data of project: CH-4633

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