Graf Roland

Basiserhebung der Waldschnepfe im Wildnispark Zürich

Project Number: CH-4559
Project Type: Research_Project
Project Duration: 03/01/2011 - 06/30/2011 project completed
Funding Source: other ,
Project Leader: Dr. Roland Graf
Institut Umwelt & Natürliche Ressourcen (IUNR)
ZHAW
Grüntal
8820 Wädenswil
Phone: ; +41 (0) 58 934 55 78
FAX: +41 (0) 58 934 59 11
e-Mail: roland.graf(at)zhaw.ch
http://www.unr.ch/

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Research Areas:
Biodiversity

Disciplines:
general biology
zoology


Abstract:
Die Waldschnepfe (Scolopax rusticola) ist eine der wenigen in der Schweiz brütenden Limi- kolenarten. Sie bewohnt grossflächige Wälder mit feuchten Böden, vor allem im Jura und in den nördlichen Voralpen. Im Mittelland geht die Verbreitung immer stärker zurück. Im Kanton Zürich gibt es laut ZVS/Birdlife Zürich seit 1988 keine sicheren Nachweise von Brutpaaren der Waldschnepfe mehr. Der Rückgang könnte mit der Verschlechterung der Habitatsquali- tät im Mittelland zusammenhängen, die genauen Ursachen sind aber vorwiegend unbe- kannt. Die Waldschnepfe steht auf der Roten Liste Schweiz der gefährdeten Vogelarten als VU, verletzlich. 2002 wurde sie neben 50 anderen Vogelarten als prioritäre Vogelart für Ar- tenförderungsprogramme bestimmt. Hinsichtlich dieses Artenförderungsprogrammes wurde im Kanton Aargau letztes Jahr vom BirdLife Aargau und der Schweizerischen Vogelwarte zu einer gross angelegten Suche der Waldschnepfe aufgerufen. Dabei konnten bisher unbe- kannte Waldschnepfenbestände im Kanton Aargau nachgewiesen werden. Auf Grund dieser Entdeckung entstand die Vermutung, dass es im Sihlwald, dem grössten, zusammenhän- genden Laubmischwald des Mittellandes, ähnliche Bestände geben könnte. Um dies herauszufinden habe ich eine Basiserhebung der Waldschnepfe im Sihlwald dem Wildnispark Zürich durchgeführt. Dies ist mit vertretbarem Aufwand nur möglich mittels akus- tischen Erhebungen, während der Balzzeit. Die Bestandeserfassung ergab bei 38 Beobach- tungen an 24 Standorten keinen einzigen Waldschnepfennachweis. Anhand der geschätzten Antreffwahrscheinlichkeiten pro Einzelbegehung vom MHB (Monitoring häufige Brutvögel) der Vogelwarte Sempach habe ich die Aussagekraft meiner Resultate berechnet. Mit einer Wahrscheinlichkeit zwischen 36% und 59 % bedeuten die negativen Beobachtungen, dass im Sihlwald wirklich keine Waldschnepfen vorkommen, je nach dem ob ein Standort einmal oder zweimal untersucht wurde. Damit die Resultate mit einer Sicherheit von 95% aussage- kräftig wären, hätte jeder Standort sieben Mal aufgenommen werden müssen. Diese Zahlen erlauben keine definitive Aussage über das Vorkommen der Waldschnepfe im Sihlwald. Gehe ich trotzdem davon aus, dass die Waldschnepfe dieses Jahr im Sihlwald nicht als Brutvogel vorkommt, könnten mehrere Ursachen für das Fehlen verantwortlich sein. Das diesjährige trockene Klima könnte ein Grund sein oder die Waldentwicklung im Sihlwald, die sich ohne menschliche Eingriffe eventuell negativ auf die Waldschnepfenbestände auswirkt. Entscheidend dabei könnte sein, dass die Waldschnepfe auf plötzlich ändernde Habitatstruk- turen mit einer Bestandeszunahme oder einer Abnahme reagieren kann. Um herauszufin- den, ob Waldschnepfen im Mittelland unregelmässig und je nach Bedingungen, als Brutvo- gel auftreten, wäre eine erneute Bestandeserfassung im nächsten Jahr durchzuführen.

Publications:
Antenen, Nadine. 2011. Basiserhebung der Waldschnepfe im Wildnispark Zürich. Semsterarbeit, Zürcher Hochschule für Angewandte Wissenschaften ZHAW.
pdf Semesterarbeit


Last update: 7/18/17
Source of data: ProClim- Research InfoSystem (1993-2024)
Update the data of project: CH-4559

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